Sangakus sind buntbemalte Holzbretter mit mathematischen Problemen. Sie stammen aus der Edo-Zeit (1603 bis 1867),
wo man sie häufig in Tempelanlagen und Schreinen finden konnte. Sie dienten dort nicht nur als Opfergaben, sondern auch als kleine
Herausforderungen für die Pilger. So ist der Name "japanische Tempelgeometrie" auch nicht verwunderlich, da die Problemstellungen
oft aus der euklidischen Geometrie stammen. So findet man oft Kreise und Dreiecke in unterschiedlichen Konstellationen vor, die sich
berühren.
Ich finde diese Holztafeln aus mehreren Gründen schön. Zum einen waren sie liebevoll gestaltet. Ein echter Hingucker also in den
religiösen Anlagen. Zum anderen sind die Aufgaben sehr unterschiedlich. Von einem einfachen Anwenden des Satzes von Pythagoras bis hin
zu komplexen Rechnungen war alles dabei. Heutzutage würde man für diese Art von Mathematik auch gerne das Synonym "Unterhaltungsmathematik"
verwenden, da der Nutzen doch eher in der Unterhaltung und Beschäftigung liegt. Oder nicht?
Ich finde das Sangakus deutlich näher an der eigentlichen Mathematik sind als das was in der Schule einen beigebraucht wird. Wie ich schon in dem Artikel
Was ist eigentlich Mathematik sagte, ist man heutzutage eher beim Auswendiglernen. Ein Sangakus gibt einem die Möglichkeit vor einem Problem zu stehen.
Wie gehe ich nun vor? Was hat bisher funktioniert? Wie kann ich das Anwenden? All dies sind Punkte die für mich eher die Eigenschaften der "Kunst des Lernens"
darstellen.
Deshalb möchte ich mit dieser Reihe von Sangakus jedem eine Möglichkeit geben, die Mathematik für sich zu entdecken. Aber auch jeder der
einfach nur Rätsel mag ist gerne eingeladen sich mehr mit Sangakus zu beschäftigen. In mathematischen Wettbewerben werden ebenfalls oft Geometrie-Probleme
dargestellt. So zum Beispiel auch in dem diesjährigen
Bundeswettbewerb für Mathematik
(Jahr 2017/Runde 1/Aufgabe 3).
Zum Lösen eines Sangakus benötigt man:
- Zeit und Ruhe,
- Kenntnisse von einigen geometrischen Eigenschaften und
- die Fähigkeit am Ball zu bleiben, auch wenn man nicht die Lösung sofort findet.
Aber welche geometrischen Eigenschaften helfen denn nun weiter? So genau kann man das leider nicht sagen. Es gibt da so viele Sätze und
Möglichkeiten, die zum Ziel führen können. Aber an einigen Punkten kommt man wohl nicht vorbei:
- Satz des Pythagoras
- Ähnlichkeit von Dreiecken
- Strahlensätze
- Inkreis und Umkreis
- und noch vieles mehr
Ein wirkliches Kochrezept gibt es hier nicht. Es ist eher die Erfahrung die sagt, welche Strategie zum Ziel führen könnte. Und darin liegt
meiner Meinung nach der Charme von Sangakus. Sie schulen wieder die Kunst des Lernens, die eigentliche Mathematik.
Im Menu gibt es unter
Sangakus eine Reihe von Sangakus samt Lösungen. Das erste Sangkus der Reihe sieht wie folgt aus.
Lösungsideen nehme ich natürlich gerne an. Dazu einfach deine Idee per Mail an
info@3htam.de
schicken. Ich freue mich über jede Rückmeldung von euch.
Viel Spaß und Erfolg.